Im Jahr 2021 betrug das Preisgeld für das größte Turnier von Dota 2, The International, 40 Millionen Dollar. Dies war das größte Preisgeld in der Geschichte des Esports. Valve brach seinen eigenen Rekord, der zwei Jahre zuvor aufgestellt wurde, als das Preisgeld 34 Millionen Dollar betrug. In diesem Jahr beträgt das Preisgeld für The International jedoch nur etwa 2,3 Millionen Dollar. In diesem Artikel werden wir erörtern, wie TI zum größten Turnier der Welt in Bezug auf das Preisgeld wurde und warum es in den letzten zwei Jahren stark zurückgegangen ist.
Wie wurde der Preispool so groß?
Im Jahr 2013 beschloss Valve, das Unternehmen, das Spiele wie CS und Dota 2 sowie die Plattform Steam entwickelt, The International um ein Crowdfunding-Element zu erweitern. Ermöglicht wurde dies durch das sogenannte Compendium. Jeder, der es kaufte, erhielt Zugang zur Interaktion mit dem Turnier, z. B. zur Vorhersage von Spielergebnissen oder zur Unterstützung seines Lieblingsteams. Das Konzept war denkbar einfach: Man zahlte 10 Dollar und 25 % aller Einnahmen aus dem Kompendium gingen in den TI-Preispool, einschließlich der von Valve bereitgestellten 1,6 Millionen Dollar. Die Reaktion der Community war positiv, und der Preispool begann in die Höhe zu schießen:
- TI 2013 - 2,8 Millionen Dollar
- TI 2014 - 10 Millionen Dollar
- TI 2015 - 18 Millionen Dollar
Valve fügte mehr und mehr exklusive Spielinhalte und Events hinzu, und 2016 wurde aus dem Kompendium der Battle Pass. Die Spieler konnten eine Menge exklusiver Inhalte erhalten, die niemand mehr verpassen wollte. Infolgedessen gaben die Spieler sehr viel Geld für Dota 2 aus, wodurch auch der Preispool anstieg. Im Jahr 2021 erreichte der Preispool 40 Millionen Dollar und markierte damit einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte von TI. Nach 2021 war das Preisgeld nie wieder so hoch. Was ist also passiert?
Die neue Strategie von Valve
Der Battle Pass war für Valve eine äußerst profitable Lösung, da nur 25 % der Gelder an The International selbst gingen und sie im Jahr 2021 etwa 120 Millionen Dollar einnahmen. Allerdings war Valve unzufrieden mit der Menge an Ressourcen, die in die Erstellung großer Mengen an Inhalten investiert wurden, die nicht jeder Spieler erleben konnte. Dies führte dazu, dass sie 2023 einen großen Schritt machten. Valve kündigte an, dass es für TI keinen Battle Pass mehr geben würde. Stattdessen kehrte das Kompendium in das Spiel zurück, mit dem sich die Spieler einige Belohnungen im Spiel verdienen konnten. Im Jahr 2023 wurden dem TI-Preispool nur 1,7 Millionen Dollar hinzugefügt, ohne das Startkapital von Valve, was den kleinsten Preispool seit 2014 darstellt.
Obwohl Valve wusste, dass es weniger Geld einbringen würde, versicherte das Unternehmen der Community, dass es sich darauf konzentrieren würde, ganzjährige Inhalte zu erstellen, die alle Spieler das ganze Jahr über genießen könnten, anstatt alles dem exklusiven, kostenpflichtigen Battle Pass zu widmen. Valve erinnerte die Community auch schnell daran, dass sie immer noch bestrebt sind, The International jedes Jahr zum größten esports-Event zu machen, aber dass sie sich jetzt mehr auf das Event selbst als auf den Battle Pass konzentrieren werden.
Reaktion der Community
Die neue Strategie von Valve spaltete die Spieler in zwei Lager. Professionelle Spieler äußerten sich recht optimistisch über diese Änderungen und merkten an, dass es eine erfrischende Veränderung sein könnte, die es Valve ermöglichen würde, das Spiel zu verbessern und mehr Spieler anzuziehen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Dota 2-Spielerbasis seit 2015 stagniert, ist ein Strategiewechsel notwendig, um das Spiel am Leben zu erhalten.
Andere standen diesen Änderungen eher skeptisch gegenüber, da sie glaubten, dass TI mit einem kleineren Preispool weniger Bedeutung hätte oder dass es der Preispool war, der Dota populär machte. Es ist unglaublich schwer, dieser Aussage zu widersprechen, denn selbst auf dem Höhepunkt seiner Popularität im Jahr 2021 war The International nicht unter den Top 10 der beliebtesten esports-Turniere und lag hinter League of Legends und PUBG mobile.
Fazit
Der Strategiewechsel von Valve bei der Finanzierung von The International ist eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte von Dota 2. Auf der einen Seite könnte sich diese Entscheidung positiv auf die Entwicklung des Spiels auswirken und langfristig eine stabilere Spielerbasis unterstützen. Andererseits gibt der reduzierte Preispool Anlass zur Sorge über das zukünftige Prestige des Turniers und seine Bedeutung in der esports-Community. Wir sehen bereits erste Veränderungen, wie die Einführung von Crownfall, aber nur die Zeit wird zeigen, ob Valve ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Spieler und der professionellen Szene finden und The International an der Spitze der globalen esports-Events halten kann.
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