Ubisoft schließt Studio in Großbritannien und entlässt 185 Mitarbeiter: Auswirkungen finanzieller Schwierigkeiten
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  • 07:54, 28.01.2025

Ubisoft schließt Studio in Großbritannien und entlässt 185 Mitarbeiter: Auswirkungen finanzieller Schwierigkeiten

Der Spieleindustrie-Riese Ubisoft hat die Schließung seines Studios Ubisoft Leamington im Vereinigten Königreich bestätigt und wird 185 Mitarbeiter an mehreren Standorten, darunter Düsseldorf, Stockholm und Ubisoft Reflections in Newcastle upon Tyne, entlassen. Diese Entscheidung ist der jüngste Schritt in einer Reihe von Kostensenkungsmaßnahmen, die das Unternehmen aufgrund enttäuschender Spieleverkäufe und finanziellen Drucks umsetzt.

Schließung von Studios und Massenentlassungen

In einer über die Gaming-Medien verbreiteten Erklärung erläuterte Ubisoft die Gründe für diesen Schritt: „Im Rahmen unserer fortlaufenden Bemühungen, Projekte zu priorisieren und Kosten zu senken, um die langfristige Stabilität von Ubisoft zu gewährleisten, haben wir eine gezielte Restrukturierung in Ubisoft Düsseldorf, Ubisoft Stockholm und Ubisoft Reflections sowie die dauerhafte Schließung des Studios Ubisoft Leamington angekündigt. Leider wird dies insgesamt 185 Mitarbeiter betreffen. Wir sind ihnen zutiefst dankbar für ihren Beitrag und verpflichten uns, sie in dieser Übergangszeit zu unterstützen.“

   
   

Ubisoft Leamington, ehemals bekannt als FreeStyleGames, wurde 2017 von Activision übernommen. Das Studio spielte eine wichtige unterstützende Rolle bei der Entwicklung großer Projekte wie Far Cry 5, Star Wars Outlaws und Tom Clancy’s The Division. Zunächst erlangte das Studio Bekanntheit durch die Entwicklung der DJ Hero-Serie.

Die Kürzungen betreffen auch die Studios Ubisoft Düsseldorf, bekannt für ihre Arbeit an Anno und Avatar: Frontiers of Pandora, Ubisoft Stockholm, das an Star Wars Outlaws arbeitete, und Ubisoft Reflections, das an der Entwicklung von AAA-Titeln wie Driver und Assassin's Creed beteiligt war.

   
   

Finanzieller Druck und strategische Veränderungen

Die Entlassungen erfolgen vor dem Hintergrund anhaltender finanzieller Probleme bei Ubisoft, die durch schwache Verkaufszahlen der letzten Spiele verstärkt wurden. Die enttäuschenden Leistungen von Star Wars Outlaws und zahlreiche Verzögerungen bei Assassin's Creed Shadows verdeutlichen die zahlreichen Herausforderungen, denen sich der Publisher gegenübersieht. Allein im Jahr 2024 hat Ubisoft über 1.700 Mitarbeiter entlassen und die globale Belegschaft von 20.279 im Jahr 2022 auf 18.666 bis September 2024 reduziert.

   
   

Die jüngsten Maßnahmen des Unternehmens zielen darauf ab, bis 2026 etwa 200 Millionen Euro einzusparen. Das Management des Unternehmens hob die Notwendigkeit hervor, „verschiedene transformative strategische und kapitalbezogene Optionen zu überdenken und umzusetzen, um den größtmöglichen Wert für die Stakeholder zu erzielen“. Berichten zufolge führt Tencent, ein Minderheitsaktionär von Ubisoft, Verhandlungen mit der Familie Guillemot über einen möglichen Rückkauf oder ein Joint Venture.

Zukünftiges Schicksal von Ubisoft

Der gesamte Fokus und die Hoffnung liegen nun auf Assassin's Creed Shadows, dessen Veröffentlichung für den 20. März 2025 geplant ist. Das Spiel, das bereits mehrfach verzögert wurde, wird als Schlüsselfaktor für Ubisofts Fähigkeit angesehen, seine Position auf dem wettbewerbsintensiven Spielemarkt wiederherzustellen. Geschäftsführer Yves Guillemot äußerte Optimismus und sagte, dass die Restrukturierungsbemühungen darauf abzielen, „ein besseres Erlebnis für die Spieler zu schaffen und Ubisoft auf einen positiven Wachstumspfad zu führen“.

   
   

Obwohl Ubisoft eine bekannte Marke in der Spielewelt bleibt, verdeutlichen die jüngsten Schwierigkeiten und die laufende Restrukturierung die Herausforderungen, den Erfolg in einem sich ändernden Marktumfeld aufrechtzuerhalten. Die Schließung von Ubisoft Leamington und die Massenentlassungen markieren ein weiteres Kapitel in dieser schwierigen Phase für das Unternehmen. Wenn das Studio sein Geschäft nicht gründlich überdenkt und das kommende Assassin's Creed-Spiel scheitert, könnten wir Zeugen des endgültigen Niedergangs von Ubisoft werden.

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