Der französische Videospielriese Ubisoft steht erneut in Schwierigkeiten, diesmal mit seinen eigenen Aktionären. Juraj Krupa, CEO von AJ Investments und Minderheitsaktionär bei Ubisoft, plant einen Protest vor dem Hauptsitz des Unternehmens in Paris. Seine Hauptanklage ist, dass das Management von Ubisoft Informationen über potenzielle Deals mit Microsoft, EA und anderen großen Publishern verschwiegen hat, die angeblich an einer Übernahme der französischen Unternehmensfranchises interessiert sind.

Managementkrise und Forderungen der Aktionäre

Krupa behauptet, dass das derzeitige Management von Ubisoft das Unternehmen "schrecklich schlecht verwaltet", es an einer klaren Entwicklungsvision fehlt und es sich nicht effektiv an Marktveränderungen anpassen kann. Er fordert einen "klaren Sanierungsplan", der den fallenden Aktienkurs, betriebliche Probleme und eine Reihe gescheiterter Veröffentlichungen, die die finanzielle Leistung des Unternehmens negativ beeinflusst haben, berücksichtigt.

Der Mangel an Transparenz bei der Entscheidungsfindung wird besonders scharf kritisiert. Krupa behauptet, dass Ubisoft die Details der Zusammenarbeit mit dem saudi-arabischen Investmentfonds Savvy Group zur Veröffentlichung von DLCs für Assassin's Creed Mirage verheimlicht hat. Darüber hinaus bezieht er sich auf eine geschlossene analytische Veröffentlichung von MergerMarket, die behauptet, dass Ubisoft mit Microsoft, EA und anderen Unternehmen über den Verkauf seiner IP verhandelt hat, diese Verhandlungen jedoch den Aktionären nicht offengelegt wurden.

Ubisoft reagiert

Ubisoft antwortete auf die Anfrage von IGN und wies darauf hin, dass es bereits in seinem letzten Finanzbericht über eine "Analyse strategischer und finanzieller Transformationsoptionen" berichtet habe. Für diesen Prozess wurde ein unabhängiges Komitee geschaffen, um mögliche Transaktionen und Umstrukturierungen zu überwachen. Ubisoft versprach zudem, jeden potenziellen Deal bekannt zu geben, sollte er zustande kommen, kommentierte jedoch nicht Krupas Vorwürfe der Informationsverschleierung.

Protestpläne und Klagedrohung

Krupa erklärte, dass er plant, Ubisoft-Aktionäre zu versammeln, die mit der "anhaltenden Stagnation der Aktie" und dem mangelnden Handeln des Managements unzufrieden sind. Der Protest ist für Mai 2025 geplant, um "dem Management von Ubisoft Zeit zu geben, eine Entscheidung zu treffen, die den Wert der Aktionäre tatsächlich steigern wird." Sollte es zu keinen Änderungen kommen, ist AJ Investments bereit, eine Klage wegen Irreführung der Investoren einzureichen.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Krupa Änderungen fordert. Im September 2024 appellierte er bereits öffentlich an den Verwaltungsrat von Ubisoft und CEO Yves Guillemot, einen Führungswechsel oder den Verkauf des Unternehmens aufgrund anhaltender Probleme, gescheiterter Veröffentlichungen und eines Aktienkollapses zu fordern.

Bisher versucht Ubisoft, den Markt zu beruhigen, doch die Unzufriedenheit der Aktionäre und Gerüchte über einen möglichen Verkauf von Franchises verschärfen die Situation rund um das Unternehmen weiter.