Im Videoanalyse der Playoffs des BLAST.tv Austin Major 2025 diskutierten Danilo "Zeus" Teslenko und Mikhail "Kane" Blagin nicht nur die bevorstehenden Matches des Turniers, sondern auch brisante interne Fragen von NAVI. Einer der auffälligsten Abschnitte betraf mögliche Änderungen im Team, das weiterhin nach seiner Form sucht, nachdem es eine Reihe von instabilen Auftritten gezeigt hat.

Das Gespräch verlagerte sich jedoch schnell über eine einzige Organisation hinaus. Im Mittelpunkt der Diskussion standen grundlegende Probleme der modernen Szene: das Fehlen von Regulierung auf dem Transfermarkt, der wachsende Einfluss des Geldes und Teams, die nicht nach sportlichen Prinzipien, sondern nach finanziellen Gesichtspunkten zusammengestellt werden.

Auf der Suche nach Stabilität und Ambitionen

Nach einem erfolgreichen Start im Jahr 2024 und gemischten Ergebnissen von Ende 2024 bis heute bei großen Turnieren sucht NAVI weiterhin nach einer funktionierenden Formel. Kane scheute sich im Gespräch mit Zeus nicht, die heiklen Themen anzusprechen, und sagte direkt, wen er als erstes ersetzen würde.

Zu meiner Zeit hätte ich wahrscheinlich zuerst w0nderful durch Jambo ersetzt, weil NAVI ein großes Budget hat. Und sie sollten die besten Spieler der Welt bei sich versammeln, um den ersten Platz zu beanspruchen. Aber man muss verstehen, dass ein anderer Platz für NAVI nicht akzeptabel ist.

jL war mir immer sympathisch. iM hat sich auch gut in seiner Rolle geschlagen. B1t erreicht irgendwie nicht das Niveau. Aber wo liegt das Problem? Und Valera auszutauschen. B1t war wie etwas Heiliges. Deshalb möchte ich ehrlich gesagt nicht an B1ad3s Stelle in dieser Situation sein. Eine schwere Entscheidung. Ich kann nicht eindeutig sagen. Aber der Erste, der im Vergleich zu all diesen Legenden am schwächsten aussieht, ist wahrscheinlich iM.

Mikhail "Kane" Blagin

Eine Million für Jambo — ein logischer Schritt?

Während der Diskussion über Transfers betonte Kane, dass Jambo nicht nur ein Ersatz ist, sondern ein Spieler, der NAVI auf ein neues Level bringen kann. Seiner Meinung nach ist seine Stabilität höher als die des aktuellen Scharfschützen des Teams.

Jetzt denke ich, dass er eine Million Dollar wert ist. Und meiner Meinung nach wird er dem Team mehr Stabilität geben als w0nderful.

Mikhail "Kane" Blagin

Kane über Transferanarchie und den Einfluss großer Kapitalien

Neben den Transferfragen bei NAVI wurde die Diskussion auf eine globalere Ebene gehoben — Kane und Zeus sprachen das Problem der fehlenden Regulierung in der E-Sport-Szene an. Kane äußerte sich scharf darüber, wie der chaotische Markt gesunde Konkurrenz behindert und die Moral der Spieler beeinflusst.

Wir haben keine Regulierungsbehörden. Deshalb können natürlich diejenigen, die viel Geld haben und einsteigen wollen...

Ich sage zuerst, was mir nicht gefällt — es gibt keine Transferfenster. Transfers von Club zu Club können jederzeit stattfinden. Wenn jemand deinen Spieler kaufen möchte, können sie kommen. Das verursacht Unbehagen, denn selbst wenn du den Spieler nicht gehen lässt, kann ihn das aus dem moralischen Gleichgewicht bringen.

Es könnte ein Team wie Falcons kommen und sagen: „Das Gehalt wird so und so sein“, und das war's. Keine Regulierung. Transfers können jederzeit stattfinden — das ist schon ein Minus.

Der zweite Punkt — im Fußball wurde die Regel des finanziellen Fairplays eingeführt, dass Investitionen mit den Einnahmen des Clubs in Einklang stehen müssen. Das haben wir nicht.

Auf der einen Seite ist es nicht so schlecht, wenn viel Geld kommt. Denn es sind schließlich Investitionen in unseren Sport. Diese Millionen, die Falcons verteilt hat, wurden an andere Teams verteilt. Angenommen, sie haben das Core von HEROIC gekauft und HEROIC hat es an andere kleinere Teams weitergegeben. Das ist eine normale Praxis. Sie haben das Geld in unserem Tätigkeitsbereich verteilt.

Mikhail "Kane" Blagin

Die geäußerten Meinungen von Kane sind nicht nur die Sicht eines erfahrenen Trainers, sondern auch ein Grund, über den aktuellen Stand im E-Sport nachzudenken. Der Markt verändert sich schnell: Große Organisationen greifen immer häufiger zu kostspieligen Transfers, und ein System ohne klare Regeln und Beschränkungen wirft wichtige Fragen zum Wettbewerbsgleichgewicht auf.