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15:34, 23.04.2025

Bethesda hat Oblivion zurückgebracht, ohne es bis zur Unkenntlichkeit zu verändern oder zu modernisieren — und das ist definitiv ein Pluspunkt. Das Remaster bewahrt alles, was das Spiel seit über anderthalb Jahrzehnten so beliebt gemacht hat: epische Quests, eine tiefgründige Atmosphäre, ikonische Musik und ein Gefühl von Freiheit, das in modernen RPGs selten ist. Am wichtigsten ist, dass das Kernelement des Spiels unberührt bleibt. Es ist dasselbe Oblivion, nur in neuen Kleidern.
Die Welt von Cyrodiil sieht lebendiger aus als je zuvor. Landschaften, Lichteffekte, Wasser und Himmel — alles wirkt viel realistischer, ohne seinen Charme zu verlieren. Städte erscheinen nun wirklich majestätisch, und die dichten Wälder wirken, als wären sie direkt einem Märchen entsprungen.

Gameplay
Das Gameplay bleibt dem Original treu, jedoch mit sinnvollen Updates. Die Benutzeroberfläche wurde aktualisiert, um sie für moderne Spieler zugänglicher zu machen, und das Kampfsystem wurde erheblich verbessert — ein notwendiges Upgrade, wenn man bedenkt, wie klobig es sich 2006 anfühlte. Damals wirkten Treffer vage und ohne Wirkung. Im Remaster haben Schläge mehr Gewicht, Feinde reagieren glaubwürdiger, und der Einsatz von Magie und das Blocken fühlen sich dynamischer an. Der Kampf ist nicht im eigentlichen Sinne „modernisiert“, aber er ist weit fesselnder und lebendiger als zuvor.
Eine weitere wesentliche Änderung ist das neu ausbalancierte Gegner-Level-System. Die Originalversion von Oblivion litt unter aggressivem Gegner-Scaling, das oft das Gefühl des Fortschritts störte. Im Remaster wurde dieses System überarbeitet: Gegner steigen nicht mehr so schnell im Level auf, und einige Bereiche haben feste Schwierigkeitsgrade. Dies lässt die Welt logischer und realistischer wirken — mächtige Feinde befinden sich jetzt in wirklich gefährlichen Gebieten und nicht einfach um die nächste Ecke. Endlich fühlt sich Cyrodiil lebendig und kohärent an.

Was gut gelungen ist
Oblivion Remastered ist ein Beispiel für einen behutsamen Ansatz beim Remastern. Das Spiel sieht deutlich besser aus, während es seine Kernidentität behält. Es fühlt sich immer noch so an, als würde man wirklich durch Cyrodiil reisen — mit seinen Wäldern, Ruinen, Dungeons und Städten, wo hinter jeder Ecke ein Abenteuer warten könnte.
Besonders erfreulich ist, dass Musik und Sprachausgabe fast unverändert geblieben sind. Diese unvergessliche Melodie lässt das Herz zu Beginn der Reise erneut schneller schlagen.
Erwähnenswert ist auch die positive Resonanz der Spieler. Die Steam-Rezensionen sind zu über 83 % positiv, was erneut bestätigt, dass das Remaster sein Hauptziel erreicht hat: den Geist des Originals zu bewahren und gleichzeitig seine Form zu erneuern.
Nachteile
Aber es ist nicht ohne Mängel. Der größte Nachteil? Die Gesichter der Charaktere. Ja, die Texturen sind verbessert, aber die Gesichtsausdrücke während der Dialoge wirken immer noch leblos — wie Gespräche mit Wachsfiguren. Im Jahr 2025 ist das etwas enttäuschend.
Ein weiteres Problem ist das charakteristische Ladesystem der Orte. Wie im Original kommt jede Tür immer noch mit einem kurzen, aber spürbaren Ladebildschirm. Es ist kein K.-o.-Kriterium, aber auch nicht das, was man von einer modernen Veröffentlichung erwarten würde.

Vergleich zum Original
Im Vergleich zur Version von 2006 sieht das Remaster weitaus attraktiver aus. Das visuelle Upgrade ist enorm: Landschaften, Wasser, Beleuchtung — alles entspricht modernen Standards. Die Atmosphäre wurde nahezu perfekt bewahrt. Die auffälligste Verbesserung ist das Kampfsystem, das jetzt viel besser aussieht und sich auch so anfühlt. Im Jahr 2006 fühlte sich der Kampf oft leblos an, ohne Gewicht oder Dynamik. Jetzt fühlt sich jeder Schlag wirkungsvoll an, besonders beim Einsatz von schweren Waffen oder Magie.
Das Gegner-Fortschrittssystem ist ebenfalls signifikant verbessert. In der alten Version skalierten die Gegner oft so aggressiv, dass sich der Charakterfortschritt vermindert anfühlte. Jetzt ist dieses System viel ausgewogener, was das Gesamterlebnis flüssiger und lohnender macht.
Das alte Problem mit dem Laden von Orten besteht zwar noch, ist jedoch weniger aufdringlich. Und die Gesichter der NPCs bleiben der schwächste Aspekt des Remasters. Dennoch ist der Gesamteindruck des Spiels überwältigend positiv.
Fazit
The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered ist ein Paradebeispiel dafür, wie man einen Klassiker mit Respekt behandelt. Anstatt das Spiel von Grund auf neu zu schreiben, hat Bethesda es sorgfältig poliert und den ursprünglichen Geist bewahrt. Ja, es gibt kleinere Probleme — ausdruckslose Charaktere während der Dialoge und leicht störende Ladebildschirme — aber diese sind im Vergleich zur epischen Rückkehr in eine Welt, die nach wie vor eine der besten im Genre ist, geringfügig.
Mit verbessertem Kampf, aktualisierter Grafik, neu ausbalancierten Gegnern und einer bewahrten Atmosphäre macht das Spielen von Oblivion mehr Spaß denn je. Und die positive Resonanz der Spieler bestätigt nur — dieses Remaster ist ein echter Erfolg.
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