BLAST Slam III war nicht nur ein weiteres Turnier im Kalender. Wir wurden Zeugen der Rückkehr zweier renommierter Clubs an die Spitze der Dota 2 Pro-Szene. Im Mittelpunkt standen Tundra Esports, die zum zweiten Mal den BLAST Slam im Jahr 2025 gewannen, diesmal mit einem neuen Carry. Ebenso Team Falcons, die sich unerwartet aus einer tiefen Krise ins Finale kämpften und ihre Ambitionen auf Titel in Erinnerung riefen.

Der Wechsel des Carry ist für Tundra kein Problem

Nach einem starken Jahresbeginn mit zwei Titeln und zwei zweiten Plätzen stand Tundra vor einem Problem – das Burnout ihres Carry Anton “dyrachyo” Shkredov. Er wurde durch Remko “Crystallis” Arets ersetzt, der ESL One Bangkok mit PARIVISION gewonnen hatte, bevor er unerwartet auf die Ersatzbank gesetzt wurde. Doch das erste Turnier des neuen Line-ups – FISSURE Universe: Episode 4 – endete im Desaster, das Team belegte den 5.–6. Platz. Die Spieler gaben offen zu, dass es an Zeit für die Eingespieltheit mangelte.

Bei der ESL One Raleigh und der PGL Wallachia Season 4 zeigte das Team bereits bessere Leistungen, sah aber immer noch nicht wie ein Favorit aus. Dann kam der BLAST Slam III. Ein sicherer erster Platz in der Gruppe (wenn auch in einer leichteren) sicherte ihnen direkt einen Platz im Halbfinale. Und diesen nutzten sie maximal aus.

Im Halbfinale traf Tundra auf die motivierten Gaimin Gladiators. Laut Quinn “Quinn” Callahan war dies für GG die Chance, direkt zum TI 2025 zu gelangen. Aber Tundra ließ keine Chancen. 2:0 und ein sicherer Schritt ins Grand Final.

Dort warteten die Falcons - ein Team, das endlich wieder in der Lage schien, um Titel zu kämpfen. Doch auch hier zeigte Tundra kühle Stabilität. Eine schnelle erste Karte, eine langwierige zweite, in der sie standhielten, und nur ein Verlust - die dritte Karte. Der Höhepunkt kam auf der vierten Karte, ein echter Kampf, aus dem Tundra dank der brillanten Form von Crystallis und bzm als Sieger hervorging. Dieses Line-up gewann den BLAST Slam bereits mit zwei verschiedenen Carries. Wenn das kein Beweis für systematische Stärke ist, was dann?

Über die Auflösung der Falcons zu sprechen, ist noch zu früh

Das Jahr begann für Team Falcons nicht optimal. Eine Niederlage gegen Tundra bei FISSURE PLAYGROUND #1, dann nur der 3.-4. Platz beim BLAST Slam II. Danach eine Serie von Enttäuschungen: 5. Platz bei DreamLeague S25, 3. bei PGL Wallachia 3, 4. bei einem Online-Turnier von FISSURE. Die ESL One Raleigh verschärfte die Situation weiter – das Fehlen von Stanislav “Malr1ne” Potorak aufgrund von Visa-Problemen verlängerte die Serie der Misserfolge.

Das Schlimmste passierte bei PGL Wallachia 4: eine 0:2-Niederlage gegen NAVI Junior im Ausscheidungsspiel war ein Schock. Vor dem Hintergrund dieser Fiaskos begannen Gerüchte über Veränderungen im Line-up oder sogar über eine Auflösung des Rosters zu kursieren.

Doch die Falcons lösten sich nicht auf. Beim BLAST Slam III sahen wir ein völlig anderes Team. Sie gewannen ihre deutlich schwierigere Gruppe, indem sie auf ihrem Weg PARIVISION und Team Spirit besiegten. Im Halbfinale spielten sie erneut gegen Spirit. Eine epische zweite Karte von 75 Minuten und der Einzug ins Finale.

Dort lieferten die Falcons einen respektablen Kampf, aber Tundra erwies sich als stärker. Doch die Tatsache bleibt: Ein Team, das am Rande der Krise stand, ist jetzt Finalist eines Tier-1-Turniers. Mit dieser Dynamik, angesichts des Rückgangs von PARIVISION und Team Liquid, haben die Falcons reale Chancen, im Rennen um Platz 1 zurückzukehren. Besonders angesichts der Tatsache, dass Tundra die DreamLeague S26 auslässt.

BLAST Slam III wurde zu einem weiteren wichtigen Turnier in der Saison 2025. Tundra suchte nach Stabilität nach dem Wechsel des Carry, während Falcons versuchten, ihre Serie von Misserfolgen zu durchbrechen. Beide Teams erreichten das Finale und zeigten, dass sie auf dem richtigen Weg sind.