Von den Play-Ins zu den Weltmeistern: T1s Weg zum dritten Titel in Folge
  • 10:05, 10.11.2025

Von den Play-Ins zu den Weltmeistern: T1s Weg zum dritten Titel in Folge

Am 9. November 2025 erreichte das legendäre Team T1 in Chengdu, China, einen historischen Meilenstein, indem es KT Rolster mit 3:2 im grandiosen Finale der League of Legends World Championship 2025 besiegte. Dieser Sieg machte T1 zum ersten Team in der Geschichte, das drei Worlds-Titel in Folge gewann, und unterstrich ihre unbestrittene Dominanz auf der Weltbühne. Mit insgesamt sechs Meisterschaften hat T1 offiziell den Status der erfolgreichsten Organisation in der Geschichte des Spiels erlangt.

Von SKT zu T1: Wie ein Erbe zu einer neuen Dynastie wurde

Um das Ausmaß dieses Moments zu verstehen, muss man in die Vergangenheit blicken. SK Telecom T1 dominierte Mitte der 2010er Jahre und gewann drei Meisterschaften (2013, 2015, 2016). Doch 2017 schien die legendäre Ära zu enden — Samsung Galaxy zerstörte SKT mit 3:0 und brach die Herzen von Millionen Fans.

Die folgenden Jahre waren für die Organisation schmerzhaft. Ständige Wechsel im Kader, erfolglose Splits in der LCK, Niederlagen auf internationaler Bühne — all das ließ Zweifel aufkommen, ob T1 jemals wieder an die Spitze zurückkehren könnte. Doch genau aus diesen Jahren des Kampfes entstand ein neues Team, das in den Jahren 2023–2025 die erfolgreichste Ära in der Geschichte des Spiels schuf.

   
   

Die erfolgreichste Ära in der Geschichte von League of Legends

T1 gewann die Worlds 2023, damals noch als unterschätztes Team aus der LCK. Ein Jahr später wiederholten sie den Erfolg, indem sie Bilibili Gaming im Finale der Worlds 2024 besiegten. Doch selbst diese beiden Triumphe bereiteten die Welt nicht darauf vor, was 2025 geschehen würde — als T1 trotz einer instabilen Form in der Saison erneut die Spitze erklomm.

Diese Periode war geprägt von einer unglaublichen Stabilität im Kader: Oner, Faker, Gumayusi und Keria spielen seit drei Jahren zusammen. Diese Beständigkeit war der Schlüssel zu ihrem Erfolg — ein seltenes Phänomen in der Profiszene, wo die meisten Teams ihre Spieler nach jedem Split wechseln.

Erster Test der aktualisierten Teamaufstellungen vor der Saison 2026 – Vorschau auf den KeSPA Cup 2025
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Der Weg der Champions

Die Swiss Stage war für T1 nicht einfach — das Ergebnis von 3:2 ließ die Fans an ihrer Form zweifeln. Im Viertelfinale gegen Anyone’s Legend rettete sich das Team nur knapp, indem es erst auf der fünften Karte gewann. Doch genau da zeigte sich der wahre Geist von T1: Kaltblütigkeit unter Druck, präzise Entscheidungen und makellose Kommunikation.

Im Halbfinale traf T1 auf Top Esports — das drittgesetzte Team der LPL, das als Hauptbedrohung galt. Doch die Koreaner ließen den Chinesen keine Chance. 3:0 in der Serie, in der Faker seine Meisterschaft im Kartenkontrollieren zeigte und Keria eine tadellose Unterstützung leistete. Das war klassisches T1: Dominanz durch Disziplin.

     
     

Der Aufstieg von Gumayusi

Die Geschichte von Lee "Gumayusi" Min Hyung ist ein Symbol für Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Er trat T1 bereits 2018 als Trainingsspieler bei, saß jahrelang hinter Teddy auf der Bank und wurde 2021 zum Start-ADC. Im Jahr 2025 stand seine Karriere auf der Kippe, als er zu Beginn der Saison durch den jungen Smash ersetzt wurde.

Doch im entscheidenden Moment bewies Gumayusi, dass er einer der besten ADCs der Welt bleibt. Bei den Worlds 2025 trat er makellos auf, seine Selbstsicherheit, mechanische Präzision und Positionierung machten ihn zum Hauptfaktor für den Sieg.

Am Ende des Turniers wurde Gumayusi als MVP der Worlds 2025 ausgezeichnet und erhielt die verdiente Anerkennung nach einem Jahr voller Zweifel und Kampf.

KT Rolster und Bdd — Ein Traum, der nicht in Erfüllung ging

Für KT Rolster war dieses Jahr ein Durchbruch. Zuletzt hatte das Team 2012 in den Worlds Finals gespielt, und nun, 13 Jahre später, erreichte es endlich wieder die Hauptbühne. KT durchlief die Playoffs glänzend: 3:0 gegen CTBC Flying Oyster und ein sensationeller 3:1-Sieg über Gen.G, den Hauptfavoriten des Turniers.

Der größte Star von KT war Bdd, der eine Weltklasse-Form zeigte und das Team zum ersten Finale in der neueren Geschichte der Organisation führte. Für KT war dies nicht nur ein Erfolg — es war die Rückkehr eines lange schlummernden Giganten.

   
   
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Telecom War im Grand Final der Worlds

Das Finale der Worlds 2025 setzte den legendären Telecom War fort — das Duell zwischen T1 (SK Telecom) und KT Rolster (KT Corporation), den beiden ältesten und bekanntesten Organisationen Südkoreas. Mehr über die Geschichte des Telecom War kann man unter diesem Link lesen.

Die Serie war bis zur letzten Sekunde spannend. KT führte 2:1 und brachte T1 an den Rand der Niederlage. Doch in der vierten Karte drehten Faker auf Anivia und Gumayusi auf Kalista das Spiel, und das fünfte Match endete mit einer vollständigen Dominanz von T1 — dank der Galio/Camille-Kombination, die die totale Kartenkontrolle sicherte.

Faker — Sechsfacher Weltmeister

Für Lee "Faker" Sang-hyeok war es die sechste Weltmeisterschaft — ein Erfolg, den möglicherweise niemand jemals übertreffen wird. Sein Einfluss reicht weit über das Spiel hinaus: Er ist ein Symbol für Disziplin, Führungsstärke und das ewige Streben nach Perfektion.

Die Ära von T1 — Wenn Geschichte neu geschrieben wird

T1 hat bewiesen, dass man auch ohne Titel in der heimischen Meisterschaft das beste Team der Welt bleiben kann. Sie haben erreicht, was selbst ihre Vorgänger 2017 nicht schafften — drei Worlds-Meisterschaften in Folge.

Es geht nicht nur um den Sieg — es geht um die Neudefinition des Begriffs Dynastie in League of Legends. Und mit Faker, dessen Vertrag bis 2029 läuft, ist die Geschichte von T1 noch lange nicht zu Ende. Doch das Jahr 2025 wird für die Fans immer als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem T1 über Legenden hinauswuchs — und selbst zur Legende wurde.

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