
Nach dem lauten Scheitern von Battlefield 2042 standen die Entwickler, die nun Teil des Battlefield Studios sind, vor einer schwierigen Entscheidung: erneut etwas Neues auszuprobieren oder auf die Spieler zu hören. Und, dem Beta-Test von Battlefield 6 nach zu urteilen, haben sie endlich die richtige Wahl getroffen. Der Test begann am 7. August um 10:00 Uhr CEST, und trotz anfänglicher Probleme zeigt das Projekt, dass die Entwickler zur Formel zurückkehren, die Battlefield einst einzigartig machte.
Rückkehr zu den Wurzeln

Die wichtigste Änderung ist die Rückkehr zu einem bodenständigen militärischen Setting, das visuell an Battlefield Bad Company 2 und Battlefield 4 erinnert. Kein Futurismus oder Science-Fiction, nur klassischer Realismus und eine atmosphärische Stilistik. Das Spiel sieht hochwertig aus: reichhaltige Details, lebendige Landschaften, eine natürliche Farbpalette, all das schafft das Gefühl eines echten Krieges.
Kartenbalance
Zum Zeitpunkt des Beta-Tests sind drei Karten verfügbar — und sie sind, ohne Übertreibung, die bestgestalteten der letzten Jahre. Die Entwickler haben einen der Hauptfehler von 2042 berücksichtigt: Die Spieler verbringen nicht mehr die Hälfte der Zeit mit Reisen. Die Karten sind kompakter, mit logischer Zonierung, natürlichen Checkpoints und guter Vertikalität.
Allerdings entsteht dadurch ein anderes Problem: Es fehlt das für Battlefield charakteristische Gefühl der Größe. Epische Schlachten, bei denen Technik, Infanterie und Luftwaffe vor riesigen Kulissen kämpfen, fehlen bisher. Die aktuellen Karten wirken eher wie ein kluger Kompromiss zwischen Intensität und Bequemlichkeit. Das ist ein Plus für taktisches Gameplay, aber ein Minus für Fans von groß angelegten Kämpfen mit Hunderten von Spielern und Kampffahrzeugen auf jedem Meter.
Es gibt jedoch gute Nachrichten: Es wurde bereits bestätigt, dass bei der Veröffentlichung die klassische Karte aus Battlefield 3 — Operation Firestorm — verfügbar sein wird. Dies soll der erste Schritt in Richtung der Rückkehr zu riesigen Arenen mit massivem Zerstörungspotenzial, Luftfahrzeugen und Panzerschlachten sein. Diejenigen, die das wahre Chaos des "totalen Krieges" vermissen, können auf eine würdige Ergänzung in der Vollversion des Spiels hoffen.
Schießen und Klassen

Das Gameplay ist hervorragend. Das Schießen fühlt sich schwer, präzise und befriedigend an, wie in den besten Teilen der Serie. Ein riesiges Arsenal an Waffen ist bereits verfügbar, und jede Einheit kann über ein Modifikationssystem angepasst werden, von Läufen und Visieren bis zu Griffen.
Die Entwickler haben auch mitgeteilt, was die Spieler bei der Veröffentlichung des Spiels erwartet. Die Klassensysteme werden klarer und strategischer. Jede Klasse wird ihre einzigartigen Vorteile haben, mit Zugang zu spezifischen Waffen und Gadgets. Zum Beispiel kann der Recon als Einziger Scharfschützengewehre voll nutzen, und seine Fähigkeit Aim Spotting entdeckt automatisch Feinde beim Zielen.
Assault ist jetzt mehr auf Teamspiel ausgerichtet: Die passive Fähigkeit Commanding Presence beschleunigt die Eroberung von Punkten, und das neue Gadget Assault Ladder eröffnet neue Routen für Angriffe. Das Gadget Deploy Beacon wurde ebenfalls vom Recon zu ihm verschoben.
Engineer bleibt die Hauptkraft gegen Technik, Support konzentriert sich auf Unterstützung durch Munition und Buffs, und Recon ist jetzt näher am Stealth-Aufklärer mit der Fähigkeit, UAVs zu rufen. Das aktualisierte System fördert die Teaminteraktion und tiefere strategische Planung.
Problematischer Start
In den ersten Stunden nach dem Start erreichten die Warteschlangen auf den Servern 260.000 Spieler. Innerhalb von zwei Stunden wurde die Situation stabilisiert, die Server skaliert und die Wartezeiten erheblich reduziert. Es gab auch Bugs: von plötzlichen Abstürzen beim Start bis hin zum Fehlen von Texturen. Weitere Details zu allen Problemen finden Sie in unserem separaten Artikel.
Anti-Cheat Javelin

Der neue Anti-Cheat Javelin erntete Kritik nicht wegen seiner Ineffizienz, sondern wegen der Anforderung eines aktivierten Secure Boot. Dadurch konnten einige Spieler das Spiel nicht starten, bis sie Änderungen im BIOS vornahmen. Derzeit stört es mehr, als es hilft, aber das Potenzial ist vorhanden.
Bewertung 8/10
Battlefield 6 ist eine Rückkehr zur Formel, die Fans seit den Zeiten von BF3 und BF4 liebten. Das Kampfsystem, das Kartenbalancing, die Klassenarbeit — all das zeigt, dass die Entwickler wirklich auf das Feedback gehört haben. Doch trotz aller Pluspunkte fehlt das Gefühl des "großen Krieges", das immer das Markenzeichen der Serie war. Wenn in der Vollversion groß angelegte Karten und noch tiefere Mechaniken erscheinen, hat Battlefield die Chance, seine Führungsposition im Genre zurückzuerobern.
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